Der Server im Wohnzimmer (1/3)
1.1. Vorgeschichte
Guten Tag!
Da mein altes "Junggesellenzimmer" (alias "Büro" alias "Serverraum" alias "Gästezimmer") nun bald eine neue Bestimmung erhält – es wird das Kinderzimmer, juhu! – muss ich andere Standorte für die beiden Rechner finden. Der "Bürorechner" war einfach: der alte iMacDV meiner Frau kommt weg, dicker Intel-Mac kommt hin. Zum Glück sind wir beide zu einigen Kompromissen bereit, sonst hätte ich den geliebten iMac den Händen meiner hochschwangeren Frau mit Gewalt entringen müssen. Ich werde versuchen das gute Stück in der Küche unterzubringen, dann kann ich endlich auch beim Kochen Battlestar im Original gucken 🙂 Aber ich schweife ab! Bleibt jetzt also noch der Server. Ein alter Celeron 466 von NMR. Uraltes Ding, aber läuft bisher absolut stabil und zuverlässig. Das Gehäuse ist tatsächlich recht clever konzipiert. Ähnlich wie die alten PowerMacs kann man eine Seite aufklappen (auch im Betrieb) und kommt dann an alles ran. Guckst Du hier:[singlepic=77,120]
2. Gedanken
Bevor ich anfange das Teil fröhlich auseinander zu rupfen sollte ich natürlich ein paar Prämissen aufstellen:
- der Umbau soll nichts kosten
- ok, sagen wir er soll so günstig wie möglich werden
- bestehende Funktionalität soll übernommen werden
- der Betrieb muss annähernd geräuschlos sein (Wohnzimmer!)
- der Server muss optisch verschwinden, bzw. unauffällig sein (Wohnzimmer!)
- der Umbau muss Spass machen!
So, das sind nun eine Menge Anforderungen, die es zu erfüllen gilt. Gehen wir der Reihe nach.
1.3. Planung
1.3.1. Kosten
Damit die Sache möglichst günstig wird (und mir die beste Ehefrau von allen nicht den Kopf abreisst) werden natürlich nur vorhandene Komponenten verwendet. Also keine neue dicke Platte, kein MacMini, etc. Das Gehäuse wird aus Holz gebaut. Davon habe ich noch einen ganzen Arsch voll herumliegen. Ausserdem fällt beim Kinderzimmerumbau der selbstgebaute Schreibtisch weg. Mit dem Holz könnte ich eine ganze Serverlandschaft bauen…Ich bin handwerklich sicher nicht ganz ungeschickt, aber doch eher Spezialist fürs Grobe. Bisher habe ich Hochbetten, Halbhochbetten und Schreibtische gebaut. Mein Werkzeug taugt nicht wirklich für feine Holzarbeiten. Aber da das Budget die Grenzen setzt, muss ich damit klarkommen. So schlimm wie bei Tim wird es sicher nicht.
1.3.2. Funktionalität
Eigentlich müsste ich mir über diesen Punkt keine Gedanken machen, denn Hard- und Software können komplett übernommen werden. Da ich aber mit der bisherigen Lösung auf Windows-Basis nicht recht zufrieden bin, plane ich die Umstellung auf Debian mit ein. Was muss der Server können? Gucken wir uns an, was er im Moment kann:
- Fileserver per Windows-Filesharing (für Mac-Clients + XBox)
- Faxserver per Fritz!Fax
- Verwaltung per TightVNC
Das ist ja nicht so wahnsinnig viel. Das sollte Debian viel besser können:
- Fileserver per netatalk (Mac-Clients) + Samba (XBox)
- Faxserver per HylaFax
- Verwaltung per ssh und Webmin
1.3.3. Pssst – shut up!
Praktisch jeder User hat Erfahrung mit lärmenden Rechnern. Ich schliesse die meisten Mac-User allerdings mal aus: gewöhnlich hält ein Mac von Haus aus die Klappe.Was macht einen Rechner laut? Zwei Dinge: Lüfter und Festplatten! Mein Server in seiner jetzigen Form macht ziemlichen Krawall (verglichen mit meinem neuen Core2duo) und ist absolut Wohnzimmer-inkompatibel. Also gilt es die lauten Lüfter vom Netzteil und CPU zu ersetzen und die HDs zu entkoppeln.Daher habe ich mir zwei 120mm Gehäuselüfter besorgt, die mit 24dB recht leise sein sollten. Sowohl die HD als auch die Lüfter sollen ohne Schrauben auf Moosgummi gelagert werden (Kabelbinder!).
1.3.4. Ein Bauschrank
Die beste Lösung wäre natürlich, den Server in eine Besenkammer oder einen Einbauschrank verschwinden zu lassen. Beides wäre vorhanden, Problem hierbei: absolut keine Infrastruktur. Ich müsste erstmal einen Stromanschluss verlegen, und dafür bin ich nun doch zu doof. Also baue ich mir einen Schrank der an die Wand kommt wo alle wichtigen Anschlüsse sind. Für die ganzen Geräte und Anschlüsse (TV/Radio, TAE, Splitter, NTBA, ISDN-Anlage, DSL-Modem, Router baue ich dann gleich einen passenden Schrank dazu! Denn der Kabelsalat ist wirklich nicht lange zu ertragen…Unsere Möbel sind dunkel, die Wände hell (weiss ist geplant) also bekommt der Serverschrank einen cremefarbenen Anstrich, genauer gesagt dunkel-elfenbein. Ich wollte ihn ja orange anpinseln, aber die Beste Ehefrau von Allen hat mich eines Besseren belehrt.
1.3.5. Wo ist da der Spass?
Wer das fragen muss hatte noch nie ein Erfolgserlebnis durch handwerkliche Tätigkeit! Zugegeben: Meine Frau (die Beste Ehefrau von Allen nämlich) wird nicht viel Spass an dem Umbau haben. (Hoffentlich aber am Ergebnis!) Aber sie kennt den Spass am Handarbeiten so gut wie ich.
1.4. Zum Schluss
Ein kleiner Ausblick auf den nächsten Teil: [singlepic=81,120]
Im zweiten Teil geht es dann an die Hardware! Die Komponenten werden ausgebaut und neu aufgebaut.
"Then we´ll break you and build you up again. Then lunch. Then we´ll break you again. Then, if we have time left we will build you up again."Chief Wiggum *
Oder so.
Bis dahin,
Carsten
BOFHs latest excuse: [BOFH]